Industrieanlage

 

„Die wirtschaftlichen und sozialen Folgen des Virus werden uns viel länger beschäftigen als das Virus selbst. “ Angel Gurría

 

 

Die Digitalisierung wird, vor allem auch durch die Politik, zum alles beherrschenden Thema gemacht. Doch kaum jemand weiß, was darunter zu verstehen ist, was für Ziele verfolgt werden und was uns die Zukunft bringen wird.

Digitaltechnik gibt es schon seit über 50 Jahre und hat viele Lebens- und Arbeitsbereiche verändert. Denken wir an das Fernsehen, dass es uns ermöglicht Geschehnisse am anderen Ende der Welt zeitgleich, mit Bild und Ton zu verfolgen. Denken wir an die Automobilindustrie, wo ganz Autos praktisch ohne Zutun von Menschen zusammengebaut werden. Denken wir auch an die tausende von Flugzeugen, die über unseren Köpfen, weitgehend automatisch, Menschen von Kontinent zu Kontinent transportieren. Vor diesem Hintergrund kann die gegenwärtige Entwicklung mit dem Smartphone nicht als revolutionär bezeichnet werden. Stellt es bei genauem Hinsehen doch lediglich einen Kleincomputer im Taschenformat dar. Ergänzt mit Sensoren, die alle erdenklichen Informationen rund um den Besitzer erfassen, und die anfallenden Daten von den App-Herstellern abgesogen und weiter verarbeitet werden können. Der Hauptnutzen wie das Telefonieren, das Übertragen von Bildern und Videos an andere Personen sind dabei keine neuen Erfindungen.

Neues zu entdecken ist beim Menschen nicht nur im Kindesalter ein Bedürfnis. Erwachsene kosten gerne neue Speisen, reisen in Ferne Länder und sind stets bestrebt im Beruf, in der Freizeit und im Alltagsleben neues zu entdecken. Die Digitaltechnik lebt, wie praktisch alle modernen Geschäftsfelder, von diesem menschlichen Entdeckungsdrang. Das Prahlen von Bekannten und Freunden über die Neuentdeckungen trägen das ihre zum Erfolg der Neuheiten bei. Wer kennt sie nicht die Sprüche „ich habe mir jetzt gekauft…“ es ist super. Ich kann…

Der Nutzen, den die Smartphones durch das Sammeln von Daten bringen soll, wird in der Werbung gesehen. Benutzerprofile sollen es ermöglichen, jedem Menschen vor Augen zu führen, was er für ein glückliches Leben benötigt, beziehungsweise konsumieren sollte. Neuste Erkenntnisse zeigen, dass der tatsächliche Nutzen weit geringer ist als euphorisch angekündigt wird. Gesammelt Daten geben ein Abbild der Vergangenheit wider. Wenn eine Person ein Auto gekauft, eine Stadt besucht oder sich für ein Thema interessiert hat, bedeutet dies in keiner Weise, dass sie in absehbarer Zukunft dasselbe erneut tun möchte. Auch kann, wenn beispielsweise ein Medikament bestellt wird, nicht davon ausgegangen werden, dass der Besteller auch der Nutznießer ist. Die Verknüpfung riesiger Mengen dermaßen ungenauer Daten kann zwar erheblichen Schaden anrichten, aber kaum hilfreich sein. Bis die Junginformatiker im Silicon Valley es schaffen werden, die Sichtweise und die Motivation des Handy-Besitzers und damit deren Bedürfnisse und Handlungen vorauszusehen, werden Jahrzehnte vergehen. Sofern sie den die Wünsche der Menschen ins Zentrum ihrer Arbeit rücken und nicht deren Manipulation mit ausgefeilten Marketingmethoden.

Selbstverständlich wird die Digitalisierung weiter voran schreiten. Das bedeutet es werden laufend weitere Programme entwickelt. Es wird eines Tages vielleicht digitale Anwälte, digitale Ärzte und digitale Politiker geben. Nirgends ist aber erkennbar wo und wie der heutige Digitalisierung-Wahn das Leben der Menschen angenehmer, menschenfreundlicher machen wird. Oder werden wir es tatsächlich als angenehmer empfinden, wenn die Bewohner einer Seniorenresidenz nicht von Personal, sondern von Robotern nach dem Wohlbefinden befragt und betreut werden?

Es ist nicht die Digitalisierung die Fortschritte in der Nahrungsmittelproduktion, im Umweltschutz, im Transport von Menschen und Waren sowie im Bauen von menschlichem Wohnraum bringen wird, sondern es ist das Ingenieurskönnen generell. Das Sammeln von Daten wird zukünftig die Spielwiese von Statistikern. Sie werden die Menschheit – wie bisher – mit Daten beglücken, die jegliche Interpretation offen lassen. Werden Sie persönlich sich daran erfreuen können?

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