Industrieanlage

 

„Die wirtschaftlichen und sozialen Folgen des Virus werden uns viel länger beschäftigen als das Virus selbst. “ Angel Gurría

 

 

Kaum eine Woche vergeht ohne dass der Ruf nach Fachkräften durch die Medien hallt. Auf der einen Seite sind es die Unternehmensleiter, die gerne den weltweit besten Spezialisten in das Unternehmen einbinden würde.

Auf der anderen Seite sind es die Beschäftigten eines Spital`s oder einer Pflegeinstitution, die die Arbeitslast auf mehr Schultern verteilen möchten. Aber auch Politiker jammern, dass Arztpraxen auf dem Land nicht besetzt werden könnten. Die Ursachen dieses Fachkräftemangels sind vielschichtig.


International tätige Unternehmen müssen, bedingt durch die Globalisierung, auf dem Weltmarkt Spitzenleistungen vollbringen. Spitzenleistung bedeutet, bei guter Qualität mit neuen Produkten und Dienstleistungen schnell auf dem Markt zu sein. Sieger ist, wer neue Angebote als Erster auf den Markt bringt. Dieser macht das grosse Geschäft und hat in der Regel für einige Zeit die Nase vorn. Dass die Bildung eines Landes mit diesen Forderungen nicht Schritt halten kann, liegt auf der Hand. Das Entwickeln neuer staatlicher Bildungsprogramme beansprucht Zeit. Abgesehen davon, kann ein staatliche Bildungssystem die vielfältigen Spezialgebiete niemals abdecken. Oft ist es weltweit ein kleiner Personenkreis, der sich mit Learning by Doing zu gefragten Spezialisten macht. Vor diesem Hintergrund ist es für internationale Unternehmen unabdingbar, ihr Personal auf dem weltweiten Fachkräftemark zu rekrutieren. Beschränkt sich ein Unternehmen freiwillig oder aufgrund politischer Einschränkungen auf lokale Jobbörsen, wird es auf dem internationalen Parkett ebenso erfolglos sein, wie eine Fußballmannschaft, die sich mit regionalen Spielern eindeckt.

Anders präsentiert sich die Sachlage beim Gastgewerbe, beim Gesundheitswesen, bei der Bildung und bei weiteren Wirtschaftszweigen. Der Ruf nach ausländischen Arbeitskräften ist fehl am Platz, solange für die Nichtbesetzung von Arbeitsplätzen die Arbeitsbedingungen ausschlaggebend sind. Niemand kann diskreditiert werden, wenn er wegen nicht entschädigter Überstunden, 12-stündigem Schichtdienst, stressiger Unternehmenskultur oder vergleichsweise schlechter Entlohnung eine Stelle aufkündigt oder gar nicht erst antritt. Wen wundert`s, wenn Landärzte rar sind, wenn diese lediglich 1/3 von dem eines Spitalarztes verdienen.
Bei zeitgemässen Arbeitsplätzen und fairer Entlohnung lassen sich in einer Industrienation für alle entscheidenden Aufgaben Fachkräfte finden. Es wäre ja noch schöner, wenn eine Völkergemeinschaft nicht in der Lage wäre ihre Ansprüche selber zu befriedigen und eine personelle Unterstützung von außerhalb lebensnotwendig wäre!

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