Industrieanlage

 

„Die wirtschaftlichen und sozialen Folgen des Virus werden uns viel länger beschäftigen als das Virus selbst. “ Angel Gurría

 

 

Gemeinden, Länder und Staaten buhlen mit allen möglichen „Geschenken“ um Investoren. Mit fürstlichen Apéros lassen sich Regierungen feiern, wenn ein Investitions-Deal, dank großzügiger Zugeständnisse, zum Abschluss gebracht werden konnte.

Ein solcher Akt wird von den Medien gerne großflächig, als Erfolg der lokalen Wirtschaft, auf den Titelseiten dargestellt. Ist es indes für die Einwohner und die Umwelt der Region in jedem Fall ein Erfolg? Bleibt der natürliche Lebensraum, inklusive reine Luft, intakt? Wird der Wohlstand der breiten Öffentlichkeit verbessert und wird die Armut reduziert? Der Hauptgrund der Geldgeber eine Investition zu tätigen, ist das reichlich vorhandenes Geld in einem Objekt anzulegen, das zur weiteren Vermögensvermehrung möglichst hohe Gewinn abwirft. Es handelt sich primär in jedem Fall um eine „Gewinn-Erwirtschaftung-Anlage“.
Mit Gewinnen kann vor allem in den Bereichen

  • Rohstoffabbau
  • Waren produzieren oder Dienstleistungen erbringen
  • Teilbereiche der Wertschöpfungskette betreiben, z. B. Transport, Lagerhaltung, Werbung
  • Güter zum Gebrauch überlassen, z. B. Wohnungen, Freizeitanlagen, Telekommunikation, Flughäfen

gerechnet werden.


In allen diesen Bereichen haben Investitionen mehr oder weniger negativ Auswirkungen auf die Umwelt und stehen im Widerspruch zu den Bemühungen, den natürlichen Lebensraum zu erhalten.

Bei Investitionsprojekten nimmt der Wohnungsbau eine Sonderstellung ein. Dass für alle ein zeitgemäßer, bezahlbarer Wohnraum zur Verfügung stehen muss, ist unbestritten. Diese Anforderungen stehen im Widerspruch zu den Bestrebungen der Investoren. Das im Überfluss vorhanden Geld wird, aus Sicht der Investoren, am besten in luxuriöse Wohnungen an bester Wohnlage investiert. Darin liegt auch der Grund, weshalb sanierungsfähige Altbauten abgerissen und durch moderne Neubauten ersetzt werden. Diese Art von Investitionen verdient keine Glorifizierung, entsprechen sie doch nicht den Bedürfnissen der breiten Bevölkerung. Sie dienen vorwiegend der Bereicherung von Vermögenden. Das lässt sich auch mit dem Argument nicht weg diskutieren, die Bautätigkeit würde dem lokalen Gewerbe zu Aufträgen verhelfen. Meist werden die Baustoffe, Geräte und Arbeitskräfte von weit her gekarrt.

Investitionen in Großprojekte haben für die Bevölkerung nur dann einen nachhaltigen Nutzen, wenn eine Vielzahl dauerhafter, gut bezahlter Arbeitsplätze entstehen oder wenn sie der Lebensqualität der lokalen Bevölkerung dienen!

Investoren rechnen, je nach Risiko des Investments, mit einem jährlichen Kapitalertrag von 4 %. Bei einem Investitionsvolumen von 100 Mio. wollen die Geldgeber demnach jährlich 4 Mio. abkassieren. Gehen wir davon aus, dass dem ansässigen, arbeitenden Volk die gleiche Summe zugestanden werden soll, müssen 100 Arbeitsstellen mit einem Jahreseinkommen von 40 000 geschaffen werden. Bei der Aussicht auf weniger Arbeitsstellen hat die Bevölkerung nichts zu jubeln, müssen sie doch die Umweltbelastungen und allenfalls die Zerstörung des natürlichen Lebensraums ertragen. Ansässige haben vor allem auch dann keinen Nutzen, wenn die Regierenden nicht für jährlich wiederkehrende, üppige Steuereinnahmen gesorgt haben.

Bürger, die aktiv ihre Zukunft mitgestalten möchten, sind gut beraten, Investitionsvorhaben kritisch, nach dem gesellschaftlichen Nutzen, zu hinterfragen und sich gegebenenfalls oppositionellen Gruppen anzuschließen.

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