SBB

Städtereisen und der Besuch von Veranstaltungen gehören, neben einem Ferienaufenthalt, zu den wichtigsten Beweggründen für den Besuch unseres Landes. Häufig erfolgen solche Reisen

in kleineren oder grösseren Gruppen. Bei einer Fahrt mit der SBB benötigt jedes Gruppenmitglied ein eigenes Ticket. Das führt schnell, auch im Vergleich mit einer Autofahrt, zu horrenden Preisen. Bahnunternehmen in ausländischen Wirtschaftszentren haben erkannt, dass sie mit Einzeltickets, gegenüber einem Auto mit mehreren Personen, nicht konkurrieren können. Sie bieten daher Gruppentickets für bis zu fünf Personen an. Fünf Personen in einem Auto verursachen nur unwesentlich höhere Kosten als eine Einzelfahrt. Mit den Gruppentickets sorgen diese Bahnunternehmen für konkurrenzfähige Preise.

Preise Einzelticket 

Preise 5 Personen

 

Preise Monatsabo 

Wie aus der Grafik ersichtlich, kann eine Bahnreise in der Schweiz, bei gleicher Strecke, zehnmal teurer zu stehen kommen, als es Gäste aus dem Ausland von bekannten Tarifsystemen kennen. Eine Preisdifferenz um Faktor zehn lässt sich auch mit Sauberkeit und Pünktlichkeit nicht rechtfertigen. Kein Hotelier käme auf die Idee, für zwei Personen den doppelten Preis eines allein Reisenden zu verlangen. Auch bringt, bei den überwiegend anzutreffenden Ein- bis Dreitagestrips, ein Halbtags-Abos keine Preisreduktion, sondern noch höhere Kosten.

Bei einer Strecke von 36,4 km (Zürich-Lenzburg) und einem Auto-Kilometerpreis von Fr. -.70 resultieren für fünf Personen Kosten von Fr. 25.50. Die Billetkosten für diese Personenbeförderung kostet dem gegenüber bei der SBB Fr. 192.-. Ein Preis der entschieden daneben liegt. Mehr noch, die SBB brüskiert mit dieser Preisgestaltung die ausländischen Touristen.

Die Schweizerische Bundesbahnen SBB ist eine spezielle gesetzliche Aktiengesellschaft bei der die Eidgenossenschaft die kapital- und die summenmässige Mehrheit besitzt. Als Eigner gibt der Bundesrat jeweils für vier Jahre strategische Ziele vor und überprüft jährlich, wie die Ziele erreicht werden.

Dass der Bundesrat diesem Unternehmen gestattet, das Image der Schweiz dermassen zu schädigen, zeugt von wenig wirtschaftlichem Denken. Jeder ausländische Tourist, der einen Platz in einem nicht voll besetzten Zug belegt - deren gibt es viele - leistet, auch wenn er für seine Fahrt nur einen Franken bezahlt, einen Beitrag zur Kostendeckung des Unternehmens. Unternehmerisch muss es daher das Ziel sein, mit fairen, marktüblichen Preisen möglichst viele ausländische Touristen für die SBB zu gewinnen.

Stösst ein möglicher Kunde bei seiner Reiseplanung auf einen um einen Faktor höheren Preis gegenüber vergleichbaren Angeboten, wird er dieses Verkehrsmittel nicht nur meiden, sondern auch seine Freunde informieren und das abträgliche Image „die Schweiz ist extem teuer“, beispielsweise in den sozialen Medien, verbreiten.

Dass der Bundesrat mit Millionen von Franken für den Tourismus Werbung betreibt, um die Schweiz als beispielhaftes Tourismusland darzustellen, steht im Widerspruch zur Preispolitik der Bundesbahn. Die Werbung kann nur für Touristen aus fernen Ländern, die mit Bussen durchs Land fahren, funktionieren. Mit einer raschen Beseitigung dieser Diskrepanz, ist die Behinderung des europäischen Tourismus aufzuheben. Wodurch auch das beschädigte Image wieder ins Lot kommen kann.

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